FVÖ – Online: Hallo Hennes, du bist seit dem 11.11.2014 Trainer der 1. Mannschaft des FV Ötigheim. Erzähl uns zunächst was über dich und zu deinem sportlichen Werdegang, für die Leute, die noch nicht allzu viel über dich wissen.
Hendrik Neuberth: Hallo, mein Name ist Hendrik Neuberth, bin 37 Jahre alt, ledig, liiert und Vater eines 15 Monate alten Sohnes. Sportlich war ich in der Jugend beim Rastatter SC bzw. beim FC Rastatt 04 aktiv, für den ich dann auch 2 Jahre bei den Senioren in der Landesliga aktiv war. Im Anschluss kam schon der FVÖ, für den ich, mit einem Jahr Unterbrechung (SV Ottenau), stets am Ball war.
FVÖ – Online: Was sagst du zur aktuellen Lage beim FVÖ ?
Hendrik Neuberth: Aktuell ist es schon verrückt, wie wir uns präsentieren. Nach der Vorsaison und der eher mittelmäßigen Vorbereitung, gekrönt mit der deftigen Niederlage im Pokal gegen den SV Forbach ist es toll nach 7 Spielen mit 18 Punkten in der Tabelle zu stehen. Aber! Wir wissen, dass wir uns alles erarbeiten müssen, man bekommt nichts geschenkt. D.h. nicht blenden lassen, weitermachen und ehrgeizig bleiben.
Die Saison 2013/2014 war ein Wechselbad der Gefühle. Beinahe Meister und die verlorenen Aufstiegsspiele. Dies hinterließ nachvollziehbare Spuren. Man konnte die darauf folgende Runde nicht mehr an die Leistungen anknüpfen und trennte sich im November 2014 von Trainer Heiko Deck.
FVÖ – Online: Beschreibe uns die Lage der Mannschaft zu dem Zeitpunkt der Übernahme und die zum jetzigen Zeitpunkt und was hat sich verändert?
Hendrik Neuberth: Die Mannschaft war logischerweise, bei 2 Wochen Sommerpause und dem Negativerlebnis mit den verlorenen Aufstiegsspielen, platt. Es ist immer wieder zu beobachten, dass verpasste Aufstiege in der Folgesaison Spuren hinterlassen. Das gibt es, egal in welcher Liga, immer wieder.
Nach der Übernahme mussten sich die Spieler zunächst auf mich und ich mich auf die Spieler einstellen. Das geht grundsätzlich nicht von heute auf morgen. Schon gar nicht mitten in der Runde. Natürlich wollten wir noch oben drankommen, was wir leider nicht gepackt haben. Der Knackpunkt war m.E. das Spiel in Forbach, in dem wir leider knapp verloren haben und somit der Zug vollständig abgefahren ist.
Aktuell kann ich personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Dies war in der Vorsaison nicht der Fall. Außerdem ist das Training gut besucht, sodass sich die Spieler zeigen müssen, damit sie spielen.
FVÖ-Online: Die Mannschaft verfügt über viele erfahrene Spieler, welche schon zumindest reichliche Spiele in der Bezirksliga absolviert haben. Hinzu kommen viele junge, talentierte und zielstrebige Spieler. Bist du zufrieden mit dieser Mischung?
Hendrik Neuberth: Unser ältester Spieler ist Jahrgang 1980. Danach kommt erstmal eine Weile nichts. Außerdem ist es mir diesbezüglich reichlich egal, ob ein Spieler null, 10, oder 100 Spiele gemacht hat. Wichtig ist der Charakter in der Mannschaft. Aktuell läuft´s, da ist es natürlich einfacher etwaige Schwierigkeiten zu meistern, die bis dato aber nicht vorhanden sind.
Grundsätzlich muss jeder ständig Verantwortung für den Verein, für die Mannschaft und für sich selbst übernehmen.
FVÖ – Online: Worauf legst du dein Augenmerk in Betracht auf die weitere Entwicklung der Mannschaft?
Hendrik Neuberth: Ich möchte, dass wir als Mannschaft weiterkommen. Dazu muss sich jeder aufeinander einlassen, die Spieler auf den Trainer und umgekehrt. Durch gegenseitiges Vertrauen und die Bereitschaft an sich und der Mannschaft zu arbeiten, wird man ein Team. Mit dem Fortschritt als Mannschaft wird automatisch jeder Spieler für sich selbst besser.
FVÖ- Online: Jeder wo dich kennt weiß, dass du immer das Bestmögliche erreichen willst. Falls die momentane Verfassung der Mannschaft konstant bleibt, wäre es dann eine Überlegung wert die Ziele neu zu definieren?
Hendrik Neuberth: Ich habe mir mal die Tabellen der vergangenen Jahre angeschaut. Hier waren die Punktzahlen am Tabellenende zu Saisonende folgendermaßen:
Wir brauchen also noch ein paar Punkte…J
Wenn wir jedoch weiter als Einheit (damit meine ich alle Spieler des FVÖ, die Verantwortlichen und die immer zahlreichen Zuschauer) auftreten, fest an uns arbeiten und wir vom Verletzungspech verschont bleiben, kann eine tolle Runde rauskommen.
FVÖ- Online: Mit Philip “ Pippo“ Suchanek kehrte ein alter Bekannter zum FVÖ zurück. Er trainiert die Zweite Mannschaft und kann den Jungs einiges mit auf den Weg geben. Wie läuft die Zusammenarbeit mit Ihm und auch dem Spielauschuss ?
Hendrik Neuberth: Zunächst einmal bin ich sehr glücklich, dass Pippo sich bereit erklärt hat uns zu unterstützen. Die Zusammenarbeit mit Philip verläuft sehr gut, auch wenn es mit mir nicht immer leicht ist. Außerdem weiß jeder, dass es sehr schwierig ist mit immer wechselndem Spielermaterial zu arbeiten. Unterm Strich ist Philip ein absoluter Gewinn für den FVÖ!
Der Spielausschuss verrichtet die anfallenden Tätigkeiten ebenso hervorragend. Auf die Jungs kann man sich verlassen. Die Kommunikation stimmt und es trägt jeder seinen Teil dazu bei, dass es im Hintergrund läuft. Diese verrichtete Arbeit sehen wenige. Deshalb an dieser Stelle ein Dankeschön!
FVÖ- Online: Kannst du dir auch vorstellen irgendwann bei einem anderen Verein an der Seitenlinie zu stehen?
Hendrik Neuberth: Auch wenn ich in Rastatt meine Jugend verbracht habe, sehe ich den FVÖ als meinen Heimatverein an. Aktuell bin ich Trainer des FVÖ und ich hoffe dies noch eine Weile bleiben zu dürfen. Alles andere wird man sehen.
FVÖ- Online: Was ist das Besondere am FVÖ?
Hendrik Neuberth: Beim FV Ötigheim habe ich schon immer den Zusammenhalt als wichtige Basis kennengelernt. Der Verein wird gut geführt und es sind immer vom Tabellenplatz unabhängig viele Zuschauer bei Heim- und Auswärtsspielen.
FVÖ- Online: Zum Schluss darfst du gerne was loswerden.
Hendrik Neuberth: Ich würde mich gerne bedanken.
An erster Stelle bei meiner Familie, die relativ viel Zeit ohne mich verbringen muss und mich stärkt und hinter mir steht, wenn es nötig ist. Vielen Dank!
Weiterhin beim FVÖ, der mir das Vertrauen geschenkt hat, obwohl ich nicht wirklich viel Erfahrung als Trainer im Seniorenbereich vorzuweisen hatte.
Außerdem muss ich sagen, dass ich es super finde, wie die FVÖ-Familie zusammenhält. Sei es beim Sportplatzbau, auf Festen oder bei jeglichen anderen, auch privaten, Dingen. So funktioniert ein Verein. Bitte weitermachen, alle zusammen!