Alles begann 2005 in der Vorweihnachtszeit. Jochen Fitterer, Inhaber des EDEKA Frischemarktes Fitterer in Ötigheim, hatte vor dem Eingang zum Ladengeschäft eine Weihnachtshütte aufgebaut, in der Glühwein und Bratwürste angeboten wurden. Die Hütte wurde damals von seinen Eltern und Schwiegereltern betrieben.
Als die Hütte krankheitsbedingt einige Tage geschlossen bleiben musste, hatte Werner Krebs, damals erster Vorsitzender des FVÖ die Idee, dieses Vorhaben gemeinsam zu optimieren. Werner Krebs und Jochen Fitterer erarbeiteten sodann ein Konzept, das vorsah, mit mehreren Hütten einen Weihnachtsmarkt in Ötigheim auf dem Areal des Frischemarktes ins Leben zu rufen. Anders als in Gemeinden ähnlicher Größe wollte man den Markt jedoch nicht nur an einem Wochenende, sondern an neun aufeinander folgenden Tagen anbieten und zwar jährlich vom 15. bis 23. Dezember. Somit sollten möglichst viele Bürger Ötigheims die Möglichkeit haben, sich einen oder mehrere Tage auszusuchen, um den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Des Weiteren wollte man versuchen, Veranstaltungen anzubieten, um den Weihnachtsmarkt attraktiv zu gestalten.
Fortan sorgte Jochen Fitterer für die Infrastruktur und Werner Krebs übernahm die Organisation der Standbesetzung, kümmerte sich um die Veranstaltungen, Sponsoren und das Marketing. Im ersten Jahr startete man mit sechs Markthütten, wobei vier Markthütten von der Stadt Gaggenau ausgeliehen wurden. Die abendlichen Veranstaltungen fanden in den ersten Jahren in einem kleinen Pavillon statt.
Aufgrund des sehr guten Zuspruchs seitens der Bevölkerung, wurde der Weihnachtsmarkt in den Folgejahren vergrößert. Zu diesem Zweck wurden weitere Markthütten vom Weihnachtsmarkt Baden-Baden / Lichtental ausgeliehen. Zusätzlich schaffte Jochen Fitterer eigene Hütten an, die er den Marktbestückern zur Verfügung stellte, des Weiteren ließen sich Aussteller, die zum Teil von Anfang an mitwirkten, eigene Hütten bauen. Den Auf- und Abbau der Hütten organisierte der Fußballverein Ötigheim.
Die Aufführungen fanden zwischenzeitlich auf einer großen Bühne statt, die durch ein umbautes Baugerüst mit Planen vor Schnee und Regen Schutz fand. Dank der Initiative von Herrn Bürgermeister Kiefer, verfügt man seit 2013 über eine professionelle Bühne. Diese Investition machte es möglich, dass täglich Veranstaltungen angeboten werden konnten. Neben den kulturellen Vereinen Ötigheims, konnten auch Vereine aus Nachbargemeinden für Aufführungen gewonnen werden. Traditionell sind auch die Abschlussveranstaltungen am 23. Dezember mit den Formationen „ Schlummerfunktion“ und „soulSistas“. In den letzten Jahren konnte das Angebot um ein Kinderkarussell erweitert werden, um auch den Kleinsten eine Abwechslung zu bieten.
All dies Positive führte jedoch dazu, dass man bei der vorhandenen Infrastruktur inzwischen an Grenzen gestoßen war. Sowohl beim Strom als auch bei den sanitären Anlagen war man an der Kapazitätsgrenze angelangt. Das größte Problem waren jedoch die Parkmöglichkeiten. Während und nach den täglichen Vorstellungen konnten Kunden des Frischemarktes mitunter keinen Parkplatz finden. Die Gemeinde stellte für die letztjährige Veranstaltung dankenswerter Weise eine Fläche in Nähe des Marktes zur Verfügung, die auch als Parkplatz ausgewiesen wurde. Dies kann jedoch nicht als eine Dauerlösung betrachtet werden.
Um diese Probleme zu beseitigen, suchten die Verantwortlichen, zusammen mit Herrn Bürgermeister Kiefer, nach einer Lösung. Man kam überein, den Weihnachtsmarkt zu verlagern. Nach intensiver Untersuchung mehrerer Standorte, wurde der Festplatz beim FVÖ–Clubhaus als der optimale Platz ausgewählt. Ausschlag gebend für diese Entscheidung war in erster Hinsicht die Parkmöglichkeit bei der Schule und der große Volksschauspielparkplatz sowie die Stromversorgung und die sanitären Anlagen. Auch die bestandene Absicht der Gemeinde in Kooperation zwischen Bauhof, Angelsport- und Fußballverein den Platz im Laufe des Jahres zu befestigen, trug zu dieser Entscheidung bei.
Für die Infrastruktur wird künftig der FVÖ verantwortlich sein. Jochen Fitterer wird seine Hütten weiterhin zur Verfügung stellen und auch, wie gehabt, eine eigene Hütte betreiben. Werner Krebs, der sich eigentlich aus der Organisation zurückziehen wollte, kam der Bitte nach, diesen Umschwung einzuleiten und zu organisieren. Der FVÖ wird ihn bei dieser sicherlich nicht einfachen Aufgabe unterstützen. Das Ziel ist, den Ötigheimer Weihnachtsmarkt noch charmanter und attraktiver zu gestalten.
Die Schirmherrschaft für den Weihnachtsmarkt hat dankenswerter Weise Bürgermeister Frank Kiefer übernommen.